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15.05.2011

Schmerzen natürlich behandeln

Schmerzen



Was sind Schmerzen ?

Der Schmerz ist ein zentrales Signal in körperlicher und seelischer Hinsicht. Als nützliche Erscheinung kommt ihm eine lebenserhaltende Bedeutung für unseren Organismus zu, denn er informiert uns über Bedrohungen durch gewebeschädigende Reize, z.B. beim Anfassen einer heißen Herdplatte. Neben dieser Warnfunktion vor äußeren Gefahren liegt die Bedeutung des Schmerzes auch in der Mitteilung über eine innere Erkrankung, z.B. bei einem Magengeschwür. In beiden Fällen wäre es unklug, sich nur der Schmerzbekämpfung und nicht der Ursachensuche zu widmen.

Grundsätzlich unterscheiden die Mediziner einen so genannten „somatischen“ vom „viszeralen“ Schmerz (Eingeweidenschmerz).

Der somatische Schmerz kann entweder oberflächlich durch die Reizung von Hautnerven entstehen (z.B. Nadelstich) oder aber durch tiefer gelegene Reizungen von Knochen, Gelenken oder Bindegeweben (z.B. Knochenschmerzen, Migräne). Er ist tendenziell gut zu lokalisieren, an der Oberfläche schneidend und deutlich.

Der viszerale Schmerz betrifft innere Organe, besonders Hohlorgane. Er ist eher dumpf und weniger gut zu lokalisieren (z.B. Gallenkolik).

Zum Schmerz gehört neben der körperlichen Reaktion auch eine beachtliche emotionale Beteiligung. Der Grad der Hinwendung zum Schmerz entscheidet z.B. mit über die empfundene Schmerzfähigkeit. Selbst starke Verletzungen wie tiefe Wunden bei Unfällen können im Augenblick des „Unfallstresses“ unbemerkt bleiben. Umgekehrt können geringfügigere Verletzungen bei bewusster Hinwendung als beeinträchtigende Schmerzen erlebt werden.


Wodurch entstehen Schmerzen ?

Schmerzen werden im gesamten Körper durch Nervenfasern fortgeleitet. Sie entstehen durch Reizung von Nervenendigungen oder spezieller Schmerzrezeptoren, die u.a. an der Haut, in den Wänden der Hohlorgane, an der Knochenhaut und in den Gefäßwänden vorkommen. Sobald Schmerzfasern gereizt werden, übertragen sie diese Information mit großer Geschwindigkeit an das Zentralnervensystem, wo der Schmerzimpuls auf verschiedener Weise verarbeitet wird. Eine Verarbeitungsform des Schmerzes ist z.B. der Muskelreflex, mit dem die Hand unwillkürlich zurückgezogen wird, wenn der Zeigefinger in einen Dorn gefasst hat.

Als Schmerzauslöser kommen neben den mechanischen Ursachen (z.B. Verletzungen) auch thermische Reize (z.B. Verbrennung) und chemische Reize (v.a. durch körpereigene Botenstoffe bei Entzündungen) in Frage.
Aufgrund einer Verbindung zwischen Schmerzfasern aus inneren Organen und solche der Haut kommt es vor, dass der Betreffende einen Schmerz, der sich eigentlich an inneren Organ bildet, an der Haut wahrnimmt. Typisch ist dies z.B. beim Herzinfarkt. Manchen Patienten tut hier nicht die Brust weh, sondern sie empfinden einen ausstrahlenden Schmerz in die Haut des linken Armes. Man spricht dann von einem „übertragenen Schmerz“.



Psychosomatische Bedeutung von Schmerzen:

Wegen der großen Verflechtung zwischen psychischen und somatischen Faktoren des Schmerzes soll auf folgende Formen von Schmerzen mit psychosomatischen Anteilen besonders hingewiesen werden:

  • Konversionsneurotischer Schmerz (Neigung, Schmerzen zu erleiden): Hier tritt der Schmerz als verlagerte psychische Konfliktsituation auf Betroffen sind. Menschen mit starker Abhängigkeit von Bezugspersonen, mit Neigung zu depressiven Reaktionen, Suizidversuchen, Abhängigkeit von Medikamenten, häufigen Störungen in sexuellen Verhalten (viele Partnerwechsel, Scheidungen). Sie sind oft traurig, haben eine Lebensgeschichte mit vielen Schmerzzuständen ohne organische Krankheitsursache, viele Operationen mit unklarer Indikation und oft dient der Schmerz dazu, ein psychisches Gleichgewicht zu erhalten. Dieser Schmerz kann nicht nur mit Schmerzmitteln oder Operationen genommen werden, da die zugrundeliegende Störung damit nicht verschwindet. Er kann von selbst verschwinden, wenn psychische Stabilität einkehrt. Der Patient sollte lernen, seinen Schmerz zu akzeptieren, als Teil seiner selbst, seiner Lebensgeschichte. Keine unnötigen diagnostischen oder therapeutischen Eingriffe.
  • Hypochondrischer Schmerz: Leichte Störungen, die mit Schmerz einhergehen können (z.B. normale Darmtätigkeit mit leichtem Bauchdruck) oder auffällige, aber oft harmlose Symptome (z.B. vorübergehender roter Fleck auf der Haut) werden übermäßig beobachtet und mit schweren Krankheiten in Verbindung gebracht („Ich glaube, ich habe Krebs“). Aufmunternde Beruhigung und Versuche, den Patient von der Harmlosigkeit der Erscheinung zu überzeugen, führen höchstens vorübergehend zu einer Besserung.
  • Reaktiv depressiver Schmerz: Oft bei schweren Lebensumständen oder Änderungen der Lebenssituation mit Verlust (z.B. Tod des Partners, Scheidung, Verlust des Arbeitsplatzes, Übergang in den Ruhestand), oft mit Mangel an Energie, Interesselosigkeit, Apathie, Weinanfälle „ohne Grund“, großen Schlafbedürfnis oder Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit oder vermehrtem Essen (aber ohne Vergnügen daran). Therapie: stützende Gespräche durch Nahestehende, Psychotherapeut.
  • Eine endogene Depression: (Schwermut ohne bisher bekannte Ursache) kann auch mit Schmerzen einhergehen.
  • Schmerz durch Affekte: Wiederholt oder chronisch auftretende Wut, Ärger kann zu Muskelanspannung und diese wiederum zu Schmerzen führen. Zusammengepresste Lippen, geballte Fäuste, erzwungenes Lächeln, Unterdrücken jeglichen Ärger sind hier wegweisend. Therapie: Bewusstmachen des Zusammenhanges Ärger-Schmerz, Entspannungsübungen.
  • Simulierter Schmerz: Willentliche Vortäuschung von Schmerz zur Erlangung eines Vorteils (verschwindet meist, wenn die Täuschung aufgedeckt wird).

    Naturheiltherapie:
    • Manche Formen von chronischen Schmerzen entstehen oder verstärken sich durch Anspannung und „Stress“ Stressbereiche bewusst machen, diese reduzieren, Entspannungsverfahren beginnen.
    • Physikalische Anwendungen (Wärme, Kälte) entsprechend der Verträglichkeit durchführen.

    Vor jeder Schmerzbehandlung sollte eine ausreichende Abklärung der Schmerzursachen erfolgt sein.
    Eine Schmerztherapie, die nur eine einzige Ursache für Schmerzen gelten lässt und entsprechend behandelt, ist unvollkommen. Vielmehr muss den vielfähigen Ursachen und Einflussmöglichkeiten bei der Schmerzentstehung und –verstärkung Rechnung getragen werden.
    Dementsprechend sollte mit einer individuellen Kombination von Therapie behandelt werden.
    Die notwendige Menge an Analgetika kann durch naturheilkundliche Maßnahmen oft vermindert werden. Dies sollte jedoch vorsichtig und nicht um jeden Preis geschehen.
    Entspannungstherapien können oft günstig wirken.
    Ängstliche, anklammende Persönlichkeiten benötigen Mitgefühl und warmherzige Zuwendung seitens der Behandler und Angehörigen.


    Akupunktur und Akupressur:
    Die Akupunktur ist für die Behandlung von Schmerzen verschiedener Art gut geeignet.


    Ausleitende Verfahren:
    Bei Schmerzen aufgrund von Wirbelsäulenveränderungen und Erkrankungen innerer Organe sowie Schmerzen bei funktionellen Störungen (einschließlich Kopfschmerzen) guter analgetischer Effekt der Schröpfung durch Schröpfkopfmassagen, auch bei Schwächezuständen. Das Baunscheidverfahren wirkt besonders bei flächigen, das Cantharidenpflaster bei umschriebenen Schmerzzuständen im Bereich des Bewegungsapparates, aber auch innere Organe. Es wird sogar zur Schmerztherapie bei isolierten Knochenmetastasen eingesetzt.


    Autogenes Training:

    Das Autogenes Training kann zur Linderung oder sogar Behebung von Schmerzen entscheidend beitragen:

    • Örtliche Schmerzbeeinflussung durch Kühle- oder Kältevorstellungen, die zu einer Verengung der peripheren Blutgefäße und zur Herabsetzung der Schmerzempfindung führen.
    • Schmerzbeeinflussung durch die zum Autogenes Training gehörende Bewusstseinseinengung, die sich mit der Lenkung der Aufmerksamkeit nach innen verbindet.
    • Schmerzbeeinflussung und –dämpfung über die Veränderungsmöglichkeiten der mit jedem Schmerz einhergehenden vegetativen Veränderungen, insbesondere durch eine Senkung der sympathikotonen  Erregung, also einer Dämpfung der „Alarmreaktion“ des Organismus.
    • Schmerzbeeinflussung und –dämpfung durch die Einflussmöglichkeiten des Autogenes Training auf die „Gefühlsempfindungen“ des Menschen, die in der Regel eng mit der Empfindung des Schmerzes einhergehen („Resonanzdämpfung der Affekte“), besonders im Sinne der Reduzierung von Ängsten. In diesem Sinne vermag Autogenes Training auch einen wichtigen Betrag zur Verarbeitung der Schmerzempfindung wie der gesamten Krankheitserfahrung zu leisten.

    Enzymtherapie:
    Sinnvoll bei schmerzhaften Schwellungen nach Prellungen, Operationen und anderen Verletzungen. Zum Beispiel Arnika D6 3 mal 3 Globoli einnehmen und Mucokehl D3 Salbe von Sanum einschmieren.


    Homöopathie:
    Bei akuten und chronischen Schmerzen jeweils nach Vorschlägen der speziellen Erkrankungen vorgehen.


    Ohrschmerzen:

    • Aconitum C 30: Heftigst, zum Verrücktwerden, Kinder brüllen vor Schmerz, Patienten sind so beeinträchtigt, dass keine vernünftige Anamnese möglich ist, plötzlich aufgetreten. Folge von kaltem Wind oder Unterkühlung, häufig mit Fieber.
    • Belladonna C 30: Unruhig, überaktiv, roter Kopf und / oder Ohr, kurze anfallsweise Attaken, meist durch Sinnesreize ausgelöst, extrem berührungsempfindlich (Untersuchung sehr schwierig), gestörter Schlaf, wälzt sich hin und her.
    • Chamomilla C 30: Sehr reizbar und empfindlich, besonders auf Geräusche, stechende, einschießende Schmerzen, eine Wange rot, die andere weiß, Kinder wollen ständig getragen werden.
    • Hepar sulfuris C 30: Große Empfindlichkeit gegenüber äußeren Eindrücken, stechend schießend oft auch zum gesunden Ohr. Folge von trockenem, kaltem Wind, häufig im Verlaufe einer Angina. Neigung zur Eiterung.
    • Dulcamara C 30: Folgen von Nasswerden und / oder feuchtkalter Witterung, ziehend stechend, mit Ohrgeräuschen, Wärme / Bewegung verbessert.
    • Lachesis C 30: Wellenförmiger, reißender Schmerz vom Jochbein in das Ohr ziehend, eher rechtes Ohr, Ohrschmalz hart und trocken, Beschwerden besonders nach dem Aufwachen, schläft sich in die Verschlimmerung hinein, warme Anwendungen verbessern.
    • Mercurius vivus C 30: Brennen, Ziehen, besonders nachts in Bettwärme, gelbe, blutige, stinkende Absonderungen.
    • Pulsatilla C 30: Folgen von Kälte, sanftmütig, weinerlich, braucht trost, Wärme verschlechtert, kühle, frische Luft verbessert.


    Gesichtsschmerzen („Gesichtsneuralgien“)
    ·         Aconitum C 30: Hochakute, ganz plötzlich einsetzende Schmerzzustände, qualvoll den Nerven entlang schießend, Patient sehr unruhig, schreit vor Schmerz, hat Angst bis hin zur Todesangst. Folge von kaltem Wind.
    ·         Causticum C 30: Reißende Schmerzen, Gesicht fühlt sich bisweilen taub und gelähmt an. Folge von Kälteexposition, jedoch kühlfeuchte Anwendungen verbessern.
    ·         Belladonna C 30: Plötzlich auftretend, kurze Schmerzattacken, dann wieder schmerzfrei, roter pulsierender Kopf, zuckende Gesichtsmuskulatur.
    ·         Colocynthis C 30: Folgen von Ärger oder Kränkung. Schmerz entsteht langsam, wird dann verhement und schneidend oder schießend, Ruhe verbessert, Druck verbessert, Liegen auf der betroffenen Seite verbessert, Wärme verbessert.
    ·         Hypericum C 30:  Folgen von Nervenentzündung, reißend, ziehend, Patienten depressiv, Schmerzausstrahlung in Auge und Ohr, geringste Kälteeinwirkung verschlechtert, Kopf nach hinten beugen verbessert.
    ·         Magnesium phosphoricum C 30: Gesicht in betroffenen Gebiet geschwollen, scharfe, blitzartig schießende Schmerzen entlang des Nerven, jede Bewegung und jede Berührung der Gesichtsmuskulatur löst den Schmerz aus, extrem kälteempfindlich, warm einwikeln verbessert.
    ·         Spigelia C 30: Schmerz fühlt sich an, als ob glühende Nadeln eingestochen würden, kommt und geht plötzlich, mittags schlimmste Zeit, jede Berührung und Bewegung verschlechtert.



    Koliken:

    • Aconitum C 30: Nierenkolik: Folge von kaltem Wind oder Unterkühlung nach Schwitzen, subfebril, schneidender, heftigster Schmerz, der auch starke Krämpfe in der Blase auslöst, Patient macht sich große Sorgen um seine Gesundheit, ängstlich und unruhig, sehr schmerzhafter, unergiebiger Harndrang, Makrohämaturie, Gallenkolik: nach Unterkühlung bzw. kaltem Wind, hier hohes Fieber.
    • Arsenicum album C 30: Massiver Brennschmerz mit Krämpfen im ganzen Bauch, Patient frostig, aber Verlangen nach großen Mengen kalter Getränke, die sofort wieder erbrochen werden, Unruhe mit Todesangst, nachts verschlechtert.
    • Belladonna C 30: Kolik kommt und geht urplötzlich, dabei roter Kopf, Druck verbessert, Zusammenkrümmen verbessert, Schonhaltung verbessert.
    • Berberis C 30: Besonders bei Nierenkolik, Schmerz punktuell schneidend (als ob ein Messer drin steckte), ausstrahlend in harnableitende Wege, bis in die Beine und Waden, sehr druckempfindlich, Gefühl von Resturin nach dem Urinieren, Blut- und Schleimbeimengung des Urins.
    • Chelidonium C 30: Besonders Gallenkolik, Schmerz von der Leber ausgehend in die rechte Schulter ziehend, außer heißen Getränken wir nahezu alles erbrochen, sehr heiße Anwendungen verbessern.
    • Coffea C 30: Patient ist außer sich vor Schmerz, wirft sich hin und her, Luftnot, weint vor Schmerz, Todesangst, starkes Sodbrennen, der ganze Körper fühlt sich eiskalt an.
    • Colocynthis C 30: Schneidender, schießender Schmerz, Patient krümmt sich und presst sich etwas gegen den Bauch, was Erleichterung verschafft, Folge von Ärger und Kränkung, warme Anwendungen verbessern.
    • Lycopodium C 30: Konstitution! Folge von Überfressen, Bauch massiv gebläht, weder nach oben noch nach unten können Winde entweichen, erträgt keinen Druck (Kleider) am Bauch.
    • Nux vomica C 30: Völlegefühl im Oberbauch, Bauchdecke bretthart, schneidender Schmerz, Übelkeit ohne Erbrechen, was Erleichterung bringen könnte, in den frühen Morgenstunden verschlechtert.
    • Tabacum C 30: Während des Anfalles sterbenselende Übelkeit, kalter Schweiß, schockähnlich, kann nur noch mit geschlossenen Augen daliegen, Schmerzen in die Harnleiter ausstrahlend.


    Unabhängig von diesen Anhaltspunkte kann bei chronischen Schmerzen die Gabe des entsprechenden Konstitutionsmittel hilfreich sein. Hier erfolgt keine Angabe von Einzelmitteln, da es Das oder Die homöopathischen Schmerzmittel sowie die homöopathische Schmerzkonstitution nicht gibt. 


    Neuraltherapie:

    Hervorragend zur Schmerztherapie geeignet. Durch die Blockade der Nervenleitung von Schmerzfasern und vegetativen Fasern werden sowohl direkte Schmerzempfindungen wie auch reflektorische Schmerzverspannungszirkel durchbrochen.

      
    Physikalische Therapie:

    Sehr wirksam ist die Hydro Thermotherapie: Je nach Schmerzart können Wärmeanwendungen günstiger sein (z.B. Wärmflaschen, Heublumensäcke bei krampfartigen Leibschmerzen) oder aber Kälteanwendungen besser vertragen werden (z.B. Eisbeutel nach einer Prellung). Hierüber sollte auch die individuelle Verträglichkeit des Patienten mitentscheiden. 


    Pflanzenheilkunde:

    Schmerzen allgemein  

    ·         Phytololor N: enthält Auszüge aus Zitwerpappelblätter und –rinde, Goldrutenkraut und Eschenrinde, 3 – 4 mal täglich 20 – 30 Tropfen, bei akuten starken Schmerzen auch häufiger. Auch äußerlich für Umschläge und Auflagen (1 -2 TL auf ½ l Wasser). 

    ·         Cesranol Tropfen: enthält Auszüge aus Hamamelis, Calendula, Kamille, Arnika, Tausendguldenkraut, Schafgabenkraut. 3 – 4 mal täglich 15 – 25 Tropfen, bei Bedarf auch häufiger. Auch äußerlich für Umschläge und Auflagen (1 – 2 TL auf ½ L warmes Wasser). 

    ·         Weidenrindenabkochungen (Cortex salicis) wirken analgetisch ( Salizylgehalt)


    Krampfartige Schmerzen:
    •   Magen Darm Bereich: Belladonnapulver, auch Fertigpräparat verfügbar.        Stoma Gastreu R5 – Reckeweg: Magen und Zwölffingerdarm Tropfen,       Colintest Gastreu R36 – Reckeweg: Darmkolik Tropfen, Kalmuswurzel Tee 1 TL auf ¼ L Wasser über Nacht kalt ansetzen, oder heißes Wasser ca. 10 Minuten ziehen lassen.
    •   Harnwege: Pestwurz Wurzelstock als Tee,
    •   Nerven: Neuralgie Gastreu R70 – Reckeweg: Nervenschmerztropfen.
    •   Regel: Dysmenorrhoe Gastreu R75 – Reckeweg: Regelkrampf Tropfen
    •   Zahnschmerzen: Gewürznelken zerkauen, Gurgelwasser von Sonnenmoor, Dentin Gastreu R35 – Reckeweg: Zahnungsbeschwerden Tropfen.


    Schmerzhafte Schwellungen nach Verletzungen, Operationen:
    •   Arnikablüten: kühle Arnikaumschläge mit Tinctura Arnicae, mehrfach täglich.
    •   Steinkleekraut als Tee, davon 1 – 3 Tassen täglich.
    •   Schachtelhalmkraut als Tee.
    •   Moor und Kräutercreme von Sonnenmoor: öfters einreiben.

    Tiefenmuskelentspannung:
    Kann bei muskulär bedingten Schmerzen zum Abbau von Verspannungen beitragen.


    Reflexzonenmassagen des Fußes:
    Bei zahlreichen Schmerzsyndromen kann eine zusätzliche Behandlungen der Reflexzonenmassage sinnvoll sein. Die entsprechenden Zonen bei akuten Schmerzen sedierend, bei chronischen tonisierend behandeln. Dosierung: Nach Verlauf, in der Regel 2 – 3 mal / Woche 20 – 25 Minuten, 6 – 12 Sitzungen.


    Bach Blüten Therapie:
    Der Gemütsstimmung entsprechend anwenden – häufig mildert Rescue als Salbe oder Tropfen.


    Bioresonanztherapie:
    Wird einzeln oder in Kombination mit anderen naturheilkundlichen Verfahren bei Schmerzzuständen aller Art angeboten.


    Heilfasten:
    Gute Wirkung auf Schmerzen bei Gelenkerkrankungen (z.B. Arthrose, Arthritis) möglich.













    27.03.2011

    Kohlenhydrate

    Kohlenhydrate

    Was sind Kohlenhydrate und wie wirkt es auf unserem Körper



    Allgemeine Beschreibung:

    Kohlenhydrate, auch Saccharide genannt, sind strukturchemisch als Polyhydroxycarbonyl-Verbindungen aufzufassen. Die ursprünglich entdeckten Kohlenhydrate enthielten Kohlenstoff und Wasser (H2O) im Verhältnis 1:1, daher wurden sie als Hydrate des Kohlenstoffs aufgefasst, was der heutigen Definition nicht mehr entspricht.




    Biochemische/physiologische Bedeutung:
    Nach heutiger Auffassung sind Kohlenhydrate Polyalkohole, die, zu Aldosen oxidiert, je nach Anzahl der Kohlenstoffatome, als Triosen (C3), Tetrosen (C4), Pentosen (C5), Hexosen (C6) oder Heptosen (C7) bezeichnet werden. Sind die Polyalkohole nicht am endständigen Kohlenstoff – Atom oxidiert, sondern an einem der nachfolgenden, so spricht man allgemein von Ketosen, bezogen auf die Kohlenstoff Anzahl der Moleküls, von Tetrulosen, Pentulosen, Hexulosen usw. Werden die Moleküle noch weiter oxidiert, nämlich zu Säuren, so spricht man allgemein von Aldonsäure oder Uronsäuren.

    All die genannten Verbindungen werden, sofern es sich um Einzelmoleküle handelt, auch als Monosaccharide oder einfach Zucker bezeichnet. Enthalten die Moleküle anstelle der alkoholischen OH-Gruppe Wasserstoff, so spricht man von Desoxyzuckern, ist die Alkoholgruppe z.B. durch Aminogruppe ersetzt, so haben wir es mit Aminozuckern zu tun. Verbinden sich die Zuckermoleküle zu fünfgliedrigen Ringen, so spricht man von Furanosen, sechsgliedrige Ringe werden als Pyranosen bezeichnet. Bekannte Monosaccharide sind die Aldosen Mannose, Glucose und Galactose, die bekannteste Ketose ist die Fructose.

    Oligosaccharide sind jene Kohlenhydrat Verbindungen, die aus zwei bis zehn einzelnen Saccharideinheiten aufgebaut und meist kettenartig verbunden sind. Je nach Anzahl der Kettenglieder unterscheiden wir Di-, Tri-, Tetrasaccharide usw. Ein bekanntes Oligosaccharid ist das Disaccharid Rohrzucker, chemisch als Saccharose bezeichnet.

    Die dritte große Gruppe umfasst die Polysaccharide, die zehn oder mehr Monosaccharid Einheiten besitzen. Polysaccharide werden auch als Glykane bezeichnet. Bausteine der Polysaccharide sind vornehmlich Glucose, Fructose, Galactose, Mannose sowie der Aminozucker Glucosamin.

    Die Kohlenhydrate stellen mengenmäßig den größten Anteil der organischen Substanz auf unserer Erde dar. Sie werden in Pflanzen unter Einfluss von Sonnenenergie mit Hilfe von Chlorophyll aus den beiden anorganischen Verbindungen Kohlendioxid und Wasser im Rahmen der Assimilation (Photosynthese) gebildet (Primärstoffwechsel der Pflanzen). Ähnlich dem Stoffwechsel des Menschen benötigt auch die Pflanze für den Aufbau von Zucker und Polysacchariden eine Unzahl wirkungs- und substratspezifischer Enzyme.

    Je nach Stellung der Bindungspartner an bestimmten asymmetrischen, also an unterschiedlich substituierten, Kohlenstoff Atomen unterscheidet man D- und L-Formen. Angaben von (+) bedeutet rechtsdrehend, (-) ist das Symbol für linksdrehend.

    Kohlenhydrate sind sowohl für Pflanzen als auch für Tier und Mensch Nahrungs- und Reservestoff. Die physiologische Bedeutung von Kohlenhydraten geht für Menschen jedoch weit über die Funktion als Energielieferant hinaus.

    So sind Kohlenhydrate Bestandteil der Nukleinsäuren in Form der Ribose (RNA) und der Desoxyribose (DNA), also wichtige Baubestandteile unseres Erbmaterials.

    Als Mukopolysaccharide (Proteoglykane, Glucosaminoglykane) sind die Kohlenhydrate Hauptbestandteil des Bindegewebes und prägen somit wesentlich die Stütz-, Transport- und Molekularsiebstruktur des zwischenzellulären Gewebes. Dabei wird die übermolekuläre, kolloidale Struktur des Bindegewebes ganz wesentlich von den inner- und  zwischenmolekularen chemischen Bindungskräften der zahlreichen Hydroxyl- (OH-) und Amino- (NH2-) Gruppen der Kohlenhydrate und Protein Zusammensetzung des Bindegewebes abhängigen, Bindungskräften beeinflusst auch die Zusammensetzung und Konzentration der in der Bindegewebsflüssigkeit gelösten Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente die Elastizität oder – bei gestörter Elektrolytzusammensetzung – die starre Struktur des Bindegewebskolloids.
    Während bei Neugeborenen der Kohlenhydrat Anteil des Bindegewebskolloides im Vergleich zum Protein Anteil 80:20 beträgt, nimmt der Proteinanteil im Laufe der Lebensjahrzehnte sukzessive zu.

    Die proteindominierte Ernährungsweise in den Industrieländern führt dazu, dass das Bindegewebe von 40- oder 50-jährigen bis zu 80% Eiweiß und nur mehr 20% Kohlenhydrate enthält. Die Protein Verbindungen sind allerdings im Vergleich zu den Kohlenhydrat Makromolekülen viel dichter gepackt. Dieser „Eiweißstau“ führt daher zu einem Elastizitätsverlust, zu einem Erstarren der ehermals lockeren kolloidalen Struktur des Zwischenzellgewebes. Abgesehen von dieser mechanisch strukturellen Veränderung ist in der Folge auch die zelluläre Sauerstoff- und Nährstoffversorgung eingeschränkt und die interzelluläre Kommunikation entsprechend reduziert.

    Der Stoffwechsel staut sich somit auf allen biochemischen und biophysikalischen Ebenen. Dieser Zustand wird L. Wendt als „Eiweißspeicherkrankheit“ bezeichnet und ist vermutlich der grundlegende und größte Risikofaktor für Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, rheumatische Erkrankungen und Diabetes. Die Kohlenhydrate des Bindegewebes sind mit ihren zahlreichen funktionellen Gruppen daher von größerer Bedeutung für das gesamte Stoffwechselgeschehen, als man aus der stark einschränkenden Bezeichnung „Bindegewebe“ vermuten könnte.

    Nicht zuletzt sind die Kohlenhydrate wesentliche Bausteine von Glykoproteinen und Glykolipiden in den Zellmembranen. Diese Einschlussmoleküle haben  wesentliche Bedeutung im zwischenzellulären Stoffaustausch, in der Erkennung von körperfremden Antigenen und in der zellulären Informationsvermittlung. Trotz ihres vermeintlich einfachen strukturellen Aufbaus (oder gerade deshalb) sind die verzweigten Zuckerverbindungen innerhalb und außerhalb der Körperzellen (auch eingebettet in die Biomembran Strukturen) von zentraler Bedeutung für die biochemische und biophysikalische Signalübermittlung im gesamten Organismus.

    Kohlenhydrate und der Kohlenhydratstoffwechsel im Menschlichen Körper sind also nicht nur eine Quelle zellulärer Energie, sondern steuern das zelluläre Stoffwechselgeschehen, angefangen von der Zellteilung und Differenzierung über grundlegende Immunfunktionen bis hin zum Aufbau und zum Stoffwechsel des äußerst wichtigen, aber maßlos unterschätzten Bindegewebes.


    Mangelerscheinungen und Anwendungsbeispiele:
    Mangelerscheinungen im Kohlenhydratstoffwechsel äußern sich nicht so sehr als Folge einer mangelnden Kohlenhydrat Zufuhr, als vielmehr sekundär durch mangelnde Zufuhr jener wichtigen Nährstoffe, die eine optimale Verstoffwechselung  zugeführter Nahrungs Kohlenhydrate überhaupt erst ermöglichen. Wenn rein chemisch auch kein Unterschied zwischen raffinierten und naturbelassenen Kohlenhydraten feststellbar scheint, so sind es vor allem die Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und die Unzahl aller sekundären Pflanzenstoffe, die als „Begleitstoffe“ unserer Nahrungskohlenhydrate über die Qualität der Kohlenhydrat Verstoffwechselung im menschlichen Körper entscheiden.

    So ist unter anderem die tägliche Zufuhr von 200 Millionstel Gramm Chrom notwendig, um in Form des Glucosetoleranzfaktors GTF die Verstoffwechselung von täglich 250g (also 1/4kg!) Kohlenhydrate, also von Stärke und Zucker, zu ermöglichen. Neben Chrom benötigt der Kohlenhydratstoffwechsel auch die Mikronährstoffe Zink, Magnesium, B-Vitamine, Natrium und hoch ungesättigte Fettsäuren. Nicht zuletzt aber benötigt der gesunde Organismus den gesamten, lückenlosen biologischen Cocktail an Antioxidantien (dazu gehören auch die biologisch aktiven Antioxidantien aus Pflanzen), um die Elastizität und Reagibilität aller kohlenhydrathaltigen Strukturen, angefangen von der vermeintlich strukturlosen Bindegewebssubstanz bis hin zu den hoch spezialisierten zuckerhaltigen Rezeptoren in, an und außerhalb der zellulären Strukturen, aufrecht zu halten.
    Während unter normalen Lebensbedingungen eine tägliche Eiweiß Zufuhr von 0,5 – 1g pro kg Körpergewicht ausreichend würde, stopfen wir tagtäglich unphysiologisch hohe Eiweißmengen in unsere Körper. Die während der letzten 2 Jahrzehnte permanent kommunizierten Schlagwörter „Fett macht dick“ und, „Eiweiß hat nur wenige Kalorien“ haben in den Köpfen der Konsumenten die Botschaft einzementiert, man müsse nur genug Eiweiß konsumieren, um vital und kräftig (Sportler), muskulös und schlank (Figurbewusste) zu werden und zu bleiben. Doch diese Ideologie ist ein Trug Schluss. Übergewicht (vor allem die Unfähigkeit, davon los zu kommen), rheumatische Erkrankungen und vieles mehr werden häufig durch zuviel Eiweiß provoziert – und durch reduzierten Eiweißkonsum wieder korrigiert. Um auf die Kohlenhydrate zurückzukommen: Ein ausreichender Kohlenhydratanteil an unserer Ernährung hat größere Bedeutung als bisher angenommen. Kohlenhydrate dienen nicht nur – wie in den meisten Ernährungsbüchern postuliert – der kalorischen Energieversorgung. Der Kohlenhydratanteil an unserer Körpersubstanz entscheidet wesentlich über das reibungslose Funktionieren sämtlicher biochemischen und biophysikalischen Stoffwechselvorgänge. Wesentlich ist jedoch die Qualität unserer Nahrungskohlenhydrate.
    Weißmehl- und zuckerhaltige Nahrungsmittel sind in der Tat nicht mehr als leere, dumme Kalorien Lieferanten. Kohlenhydrate aus Vollkorn, Obst, Gemüse und vor allem aus biologisch hochwertigen Getreidekeimlingen dagegen sind „intelligente“ Kohlenhydrate.  Sie sorgen, zusammen mit der Unzahl  an „Begleitstoffen“, dafür, dass unsere Körperzellen, Gewebe, Organe und Systeme so funktionieren, wie sie funktionieren sollten. Es sind also die immer wieder zitierten  Elektrolyte, Vitamine, Spurenelemente und bioaktiven pflanzlichen Nährstoffe, die die „Schwingung“ der Kohlenhydrat Strukturen in unserem Organismus aufrechterhalten.

    Vorkommen:
    Statistischen Verbrauchererhebungen zufolge decken wir unseren Kohlenhydratbedarf überwiegend aus raffinierten Nahrungsmitteln wie Weißmehl und Weißmehlprodukten, isoliertem Industriezucker, Feingebäck und zuckerhaltigen Limonaden sowie Süßigkeiten. Als optimale Kohlenhydratquellen im Sinne der vollwertigen Ernährung sind jedoch Vollkorn Getreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Milch und Honig anzusehen. Aufgrund ihres hohen Gehaltes an natürlichen Mikronährstoffen sind Getreidekeimlinge biologisch besonders hochwertige Kohlenhydrat Lieferanten.


    Tagesbedarf:
    Als optimal wäre die tägliche Kohlenhydrat Zufuhr von 250 g – 350 g in Form von vollwertigen Lebensmitteln mit hohem Gehalt an Mikronährstoffen zu empfehlen.


    Buchempfehlung: