Aromatherapie als Heilmittel
Sebastian Kneipp beschreibt die ätherischen Öle:
"Die Natur ist unsere beste Apotheke"
Unter ätherischen Ölen versteht man natürliche Extrakte aus Blüten, Blättern, Rinden, Samen, Stängeln, WurzeIn oder anderen Pflanzenteilen. In dieser konzentrierten Form steckt die geballte Kraft der Natur, die Essenz einer Pflanze. Daher reichen schon kleinste Mengen aus, um eine Wirkung zu spüren. Diese geschieht oftmals unmittelbar, da die Duftstoffe über das limbische System direkt in das Großhirn weitergeleitet werden.
Ätherische Öle sind ideal für die ganzheitliche Hausapotheke, da sie sowohl auf körperlicher, als auch auf geistig-seelischer Ebene wirksam sind.
Wichtig ist, auf eine gute Qualität zu achten und die ätherischen Öle möglichst nicht zu erhitzen. Zur Raumbeduftung eignet sich z.B. ein Ultraschallvernebler.
Aromatherapie nutzt die ätherischen Öle der Pflanzen und anderer aromatischer Präparate, um den Geist zu beruhigen und gewisse Krankheiten zu heilen. Sie können dies zuhause tun mit der Hilfe von ätherischen Ölen, Parfum und Kosmetik. Ist es ein Teil der Pharmakologie, nennt man es klinische Aromatherapie.
Aromakologie studiert die Wirkung verschiedener Aromen auf menschliches Verhalten. Es wird angenommen, dass gewisse Aromen eine beruhigende Wirkung auf unseren Geist und Körper haben. Aromatherapie beinhaltet nicht nur die Nutzung von ätherischen Ölen, sondern auch Absolutes, Hydrosol, Infusion, Pflanzenstoffe und Trägeröle.
Das Absolutes sind Öle, die durch oberflächliche Flüssigkeitsentnahme, wie bei der Rose Absolute, extrahiert werden. Hydrosole wie Rosenwasser sind wässerige Nebenprodukte nach der Destillation. Infusion sind wässerigen Lösungen der Pflanzen. Phytoncides sind natürliche, leichtflüchtige organische Präparate, die den Pflanzen entnommen werden. Süßes Mandelöl ist ein Beispiel für ein Trägeröl.
Aromatherapie kann mittels Inhalierens durchgeführt werden. Die ätherischen Öle können durch Bäder, Massagen und Kompressen von der Haut aufgenommen werden. Durch orales Spülen und Gurgeln werden sie durch die Schleimhäute aufgenommen. Orale Aufnahme ist also eine weitere Form der Aromatherapie.
Aromatherapie hat verschiedene therapeutische Effekte wie antiseptische, narkotische und psychologische Effekte. Aromatherapie zeigt Wirkung auf das zentrale Nervensystem und den Metabolismus. Für die Aromatherapie zuhause können Sie Neroli, Eukalyptus, Lavendel, Rosmarin, Muskatnuss und Pfefferminz als Basisöle nehmen und ein paar Tropfen Basilikum zur Mixtur geben. Zum Baden können Sie Lavendel- und Rosenöl ins Wasser geben.
Aromatherapie kann Depression, Schlaflosigkeit, Akne, Gelenkschmerzen, Stress, Husten und andere Krankheiten heilen. Bei den Hautproblemen haben Akne und trockene Haut die besten Heilungserfolge.
Aromatherapie hilft, die Haut zu verbessern und strahlender zu machen. Sie gibt ihr eine Pediküre und Maniküre und beugt Falten vor.
Öle, die gewöhnlich für Aromatherapie benutzt werden, sind süßes Mandelöl, Avocado, Kakaobutter, Traubenkernöl, Jojobaöl, Olivenöl, Erdnussöl, Rosenblüten, Sesamöl, Sonnenblumenöl und weitere. Benutzen Sie keinen Ajowan-Kümmel, Mandeln, Arnika, Kalmus, Knoblauch, Steinklee, Zwiebel, Senf, Wurmkraut und Wermut ohne angemessene Anleitung von einem Aromatherapeuten.
„Ein Tag ohne Dufterlebnis ist ein verlorener Tag.“
Dieses altägyptische Sprichwort bringt es auf den Punkt: Düfte bereichern den Alltag. Sie beeinflussen unsere Stimmung, sorgen für Freude und Wohlbefinden und wecken Erinnerungen. Ätherische Öle werden auch als die duftende „Seele der Pflanzen“ bezeichnet. Sie enthalten das Essentielle, das Wesentliche der Pflanze.
Es existieren über 300 ätherische Öle, von denen manche entspannend wirken und Stress lindern; andere beleben oder heben die Stimmung. Die Aromaöle werden auf unterschiedliche Arten gewonnen: Je nach Pflanze werden Blätter, Blüten, Schale oder Holz verwendet. Die Aromatherapie ist Teil der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und eine der ältesten Heilmethoden der Welt.
Das richtige Öl zur Aromatherapie
Haben Sie sich immer schon gefragt, wie Ihr Leben sein würde, wenn Sie nicht riechen könnten. Sicher, es scheint nicht so schwerwiegend zu sein wie zu versuchen, ein Zimmer mit verbundenen Augen zu durchqueren oder tägliche Dinge zu tun, ohne Ihre Daumen zu gebrauchen, aber es wäre doch ein großer Verlust. Zum einen würde sich auch Ihr Geschmackssinn verabschieden; und zum anderen ist Ihr Gehirn darauf eingerichtet, Signale vom Geruchszentrum zu interpretieren, was Ihnen sagt, welche Freuden oder Gefahren in Ihrer Umgebung lauern.
Man könnte in der Tat sagen, dass Vieles, was Sie von der Welt wissen und wie Sie darauf reagieren, von Ihrem guten Geruchssinn abhängt. Bei der Geburt ist der Geruchssinn als einziger vollständig entwickelt und spielt eine wichtige Rolle in der Fähigkeit des Säuglings, seine Mutter zu erkennen und eine Verbindung zu ihr herzustellen.
Sogar die „Chemie“ zwischen zwei Erwachsenen wird vom Geruch beeinflusst. Wissenschaftler haben als ursächlich dafür Substanzen namens Pheromone im menschlichen Geruchssinns-Zentrum ausgemacht, die als chemische Nachrichtensender ans Gehirn agieren, um unter anderem sexuelle Anziehungskraft zu einem potenziellen Partner zu stimulieren.
Mit mindestens 5 Millionen Nerven entlang der Wege im Nasenbein scheint die Nase gut ausgerüstet zu sein, um Gerüche zu erkennen. Es ist zudem ziemlich sicher, dass gewisse Gerüche eine direkte Wirkung darauf haben, wie wir denken und fühlen. Der Duft von frischgebackenem Brot oder blumiges oder würziges Aroma können eine romantische Stimmung hervorbringen.
Dieser Eindruck wird so sehr anerkannt, dass viele europäische und asiatische Firmen in „indirektes Parfümieren“ investieren, um die Produktivität am Arbeitsplatz zu steigern, sowie um die Genesung im Krankenhaus zu fördern.
Wenn Sie zum ersten Mal ätherische Öle kaufen, wählen Sie am besten zunächst die mehr bekannten Öle wie Rosmarin, Pfefferminz und Ingwer. Wählen Sie einfach Düfte aus, die entspannen und beruhigen oder Energie geben.
Wenn Sie ein Aroma benutzen, das Sie persönlich als angenehm empfinden, ist manchmal besser als ätherische Öle, die speziell für einen bestimmten Zweck hergestellt wurden.
Empfehlenswert sind zusätzlich bekannte Öle in Bergamotte, Rose, Kamille, Weihrauch, Geranie, Lilie, Neroli und Sandelholz, vorwiegend weil sie die Haut nicht reizen und viele Leute sie als angenehm empfinden.
Die Wahl der richtigen Öle ist jedoch keine Entscheidung fürs ganze Leben. Sie ist mehr eine Reise, die Sie auch viele Dinge über sich selbst erfahren lässt. Folgen Sie einfach Ihrer Nase.
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