🍃Dinkel: Kraftvolles Urgetreide für Gelenke & Verdauung
Der Anbau von Dinkel geht mehrere Jahrtausende zurück. Bereits ca. 3000 v. Chr. Wurde im südwestlichen Teil Asiens (Palästina, Syrien, Iran, Äthiopien), später in Deutschland südlich der Mainlinie Dinkel angebaut.
Dinkel zählt botanisch zu den Weizenarten. Seit der Züchtung der Getreidearten auf größeren Ertrag ausgerichtet ist (um 1920), wurde sein Anbau immer mehr eingeschränkt, da es bei Dinkel keine hohen Leistungssorten gibt und er auf Intensivdüngung nicht bzw. ungünstig anspricht.
Dinkel ist in seinem Wuchs höher als Saatweizen, bildet dünnere Ähren und längere etwas schmälere Korn von goldgelber bis rötliche Farbe. Das Korn ist von einer dicken Spelzhülle umgeben, die sich beim Dreschen nicht löst. Es ist ein spezieller Arbeitsgang, das „Gerben“, erforderlich, um die Hülsen abzutrennen. Eine solche Gerbanlage befand sich früher auf jedem Bauernhof, ist aber heute nur mehr ganz selten in einer Mühle zu finden. Es ist daher für den Landwirt sehr umständlich seinen Dinkel entspelzen zu lassen, was mit einem Grund für den geringen Anbau und den höheren Preis ist.
Dinkel hat viele Vorzüge und sollte daher wieder mehr verlangt und angebaut werden.
Züchterisch wurde an ihm in keiner Weise herummanipuliert, weil er dies nicht zulässt.
Er ist sehr anspruchslos und kann auf ärmsten Böden und in hohen Lagen, wo Weizen nicht mehr gedeiht, angebaut werden. Er muss daher im hohen Maße die Fähigkeit haben, die Kernnährstoffe und Spurenelemente auch aus steinigem Erdreich aufzuschließen und aufzunehmen.
Soweit bisher bekannt, hat Dinkel einen hohen Eiweißgehalt, ist reich an Vitaminen (der B Gruppe, Vitamin A und E) und Mineralstoffe, besonders an Phosphat, Eisen und Magnesium. Dinkel wird daher manchmal auch als Magnesiumweizen bezeichnet.
Er hat einen hohen stabilen Klebergehalt von ausgezeichneter Güte. Sein Kleber ist dehnbar, ein sicheres Zeichen von Qualität. Dinkelmehl ist daher ausgezeichnet in seiner Backfähigkeit.
Er benötigt keine Intensivdüngung, spricht auf sie sogar ungünstig an, denn es verschlechtert sich dadurch das Korn und wird pelzig (lufthaltig)
Dinkel wird von keinen Pilzkrankheiten befallen und braucht daher nicht gebeizt werden. Ausgesät wird er im Spelz.
Er ist in unserer Zeit der Umweltverschmutzung (durch Niederschläge bzw. aus der Luft) das sauberste Getreide, weil er durch die Spelzhülle vor dem Eindringen schädliche Stoffe bewahrt wird.
Dinkel enthält nach dem Gerben (Entspelzen) sämtliche Spurenelemente und Vitalstoffe sowie den Keim. Dinkel ist daher trotz der Entspelzung keimfähig.
Er lässt sich ebenso vielseitig verarbeiten wie Weizen. Durch den hochwertigen Kleber werden außergewöhnlich gute lockere Brote und andere Backwaren mit einem feinen nussartigen Aroma erzielt. Nockerl, Palatschinken, Laibchen, Aufläufe gelingen ebenfalls bestens. Auch diese Speisen schmecken feiner als mit Weizen. Bestens zu empfehlen ist auch ein Frischkornmüsli mit Dinkelschrot. (Rezept – Gesundheitstipps Nr. 1).
Sehr wohlschmeckend, leicht bekömmlich und stärkend ist eine Dinkelcremesuppe. Sie dient als leichtes gesundes Abendessen oder zur Abwechslung einmal anstelle des Müslis oder z.B. in der Reduktionskost als Mahlzeit für sich. Auch für kranke und schwache Menschen ist diese Suppe eine leicht essbare und heilsame Speise. Dinkel wirkt aufbauend auf den ganzen Menschen.
Die Forschung über Dinkel ist erst am Anfang. Doch sind bereits durch Hildegard von Bingen interessante Hinweise über viele gesundheitliche Heilwirkungen des Dinkels bekannt, deren Erprobung sich sicher lohnt.
Für Dinkelanbauer ist noch interessant zu wissen, dass Dinkel auch in der Fruchtfolge sehr anspruchslos an den Boden sind, er kann gut nach anderen Getreidearten angebaut werden, sogar nach Weizen (als abtragende Frucht ähnlich wie Hafer).
Er ist weitgehend unempfindlich gegen zu viel Nässe in niederschlagreichen Jahren, andererseits aber auch gegen extreme Trockenheit in Dürrezeiten.
Gegen Vogelfraß schützt ihn seine Spelzhülle, was für den Anbau in der Nähe von Wohnsiedlungen ins Gewicht fallen kann.
Dinkel schafft keine Probleme bei der Lagerung im Getreidespeicher, da er mit der Spelzhülle aufbewahrt werden kann und dadurch gegen Kornkäfer geschützt ist. Erfahrene Bauern berichten, dass Saatgut aus der vorletzten Ernte stärker keimt und noch abwehrfähiger ist.
Er eignet sich auch bestens für den Gemengeanbau mit Roggen. Es werden daher höhere Erträge erzielt als im Einzelanbau dieser Getreidearten. Die gute Brotqualität dieser Mischfrucht wird sehr gerühmt.
Auch Tiere reagieren mit besten Leistungen, wenn sie kraftvolles natürliches Futter bekommen, z.B. steigert Dinkel die Qualität und Menge der Milch bei Kühen und die Legefreudigkeit der Hühner und Qualität der Eier.
Nicht erwähnt soll wieder bleiben, dass Produkte bzw. Pflanzen, die ihre kräftige Urform weitgehen erhalten und auf möglichst gesunden Boden wachsen können, ernährungsphysiologisch viel wertvoller sind, als solche, die auf Massenertrag ausgerichtet und damit meist mit Fertignährstoffen gezüchtet sind. Ihnen wurde in sehr vielen Fällen die Fähigkeit der Aufnahme von Nähr- und Spurenstoffen aus dem Boden weitgehend entzogen.
Was sagt die Heilige Hildegard?
Dinkel ist ein „Urgetreide“, das als besonders kraftvoll gilt. So lobte ihn nicht nur Hildgard von Bingen in Werken wie „Physica“, und „Hildegardmedizin".
„Der Dinkel ist der beste Kern, ist warm, fett, kraftvoll und lieblicher als alle anderen Getreide. Er macht seinem Esser rechtes Fleisch und Blut, frohen Sinn für freudig menschliches Denken, wie immer gegessen, ob als Brot oder verkocht, Dinkel ist gut und lind.“
Der hohe Wert des Dinkels liegt also nicht nur in seiner wirklich erstklassigen Backfähigkeit, sondern er ist das gesündeste Grundnahrungsmittel, das auf der Erde wächst. Weder Weizen noch Roggen, noch Hafer oder Gerste können an seine Qualität heran. „Vom Dinkel können Sie leben, es wird Ihnen an nichts fehlen.“ Dinkel führ den gesunden und kranken, den jungen und alten Menschen jene Aufbaustoffe zu, welche zur Bildung von gesundem Fleisch und Blut erforderlich sind. Er macht nicht dick und schwammig, sondern kerngesund. Nur vom Dinkel ist das daraus gemahlene Mehl genauso gut wie das ganze Korn.
Dinkel ist verglichen mit Weizen äußerst verträglich und hat auch insgesamt eine harmonisierende Wirkung auf den Körper, insbesondere, was die Verdauung betrifft.
Deutlich höher ist zudem der Gehalt an Kieselsäure, welche aufgrund des Siliziums eine sehr wichtige Rolle für Knochen, Gelenke und den Aufbau des Körpergewebes einnimmt.
Außerdem liefert Dinkel alle wichtigen Aminosäuren, um Eiweiße zu synthetisieren und enthält ebenfalls mehr Mineralstoffe, was wiederum dem ganzen Organismus zugutekommt.
🍃Ur-Dinkel als gesunde, verfügbare Mehl-Alternative
Ur-Dinkel ist die ursprüngliche Form des Dinkels, die mit keinem anderen Getreide vergleichbar ist.
Denn Ur-Dinkel wirkt basisch, ist reich an Eiweiß, Mineralien und Vitaminen.
Der heutzutage angebotene Dinkel hat jedoch nichts mit der Urform zu tun, da es sich dabei fast ausschließlich um genetisch manipulierte Versionen handelt, die mit Weizen gekreuzt wurden, welcher in seinem heutigen Zustand der Gesundheit keinesfalls dienlich ist.
Als Ur-Dinkel dürfen hingegen nur Sorten bezeichnet werden, die nicht mit Weizen gekreuzt wurden und ohne organischen- sowie auch ohne mineralischen Dünger bzw. Wachstumsregulatoren auskommen, während auch Insektizide, Fungizide und Pestizide verboten sind.
Wem also gerade der "Weizenmehlmangel" zu Kopf gestiegen ist, findet in Ur-Dinkel eine hervorragende erhältliche und vielfach gesündere Alternative.
Dinkelgerichte:
Dinkelreis (Grundrezept) ganze Körner
40 bis 50 g Dinkel pro Person, doppelte Menge Wasser, etwas Kräutersalz oder Gemüsebrühe, 1 Lorbeerblatt, 2 Wacholderbeeren, Majoran, Liebstöckel, Basilikum.
Oder
1 Lorbeerblatt, 2 Gewürznelken, 1 Stück Zimtrinde (für süße Speisen)
Dinkelreis abschwemmen, mit dem Wasser über Nacht einweichen, dann Gewürze beigeben und unter Rühren zum Kochen bringen und zugedeckt bei schwacher Hitze 20 Minuten leicht kochen lassen, Platte abschalten und 40 Minuten nachquellen lassen.
Dinkelcremesuppe (für 4 Personen)
70 g Dinkel frisch gemahlen, 300 g Gemüse (Karotten, Sellerie…), 1 L Gemüsebrühe, 5 bis 6 EL Obers oder 4 bis 5 TL kaltgepresstes Öl, Kräutersalz, 1 bis 2 Zehen Knoblauch, Koriander, Muskat, gehackte Petersilie.
Gemüse waschen, würfelig schneiden und in wenig Wasser 6 bis 8 Minuten dünsten. Dinkelmehr zugeben, mit Gemüsebrühe auffüllen, 1 bis 2 Minuten leicht kochen lassen, abschmecken, Obers oder Öl zum Schluss dazugeben, mit Kräutern bestreuen.
Brauchen wir ein sehr schnelles Gericht, dann kann das Gemüse weggelassen werden.
Das ist sehr ordnende und wohlschmeckende Suppe, die oft gegessen werden soll.
Dinkelpalatschinken mit Carobi Sauce:
250 g Dinkelmehl frisch gemahlen, Salz, 2 Eier, 6 dl. Milch, Öl zum Backen, 4 EL Johannisbeere oder Himbeere Marmelade mit Honig, 4 EL. Gehackte Nüsse.
Aus den Zutaten Palatschinken bereiten. Mindestens 1 Stunde rasten lassen und dann Backen.
Dinkelbrot:
500g Dinkelmehl,1 Pkg. Trocken Hefe, 250ml lauwarmes Wasser, 1 Tl.Fenchel oder Brotgewürz, 1 Tl. Bertram, 1 Tl. Salz.
Mehl, Hefe und Wasser zu einem Teig verrühren, ca. 30 Minuten gehen lassen, Gewürze zufügen und das Ganze 10 Minuten fest kneten. In eine gefettete mit Mehl ausgestäubte Kastenform geben. In einem warmen Ort nochmals ca. 90 Minuten gehen lassen. Im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene bei ca. 230 Grad 15 Minuten backen, danach auf 180 Grad zurückdrehen und weiters 60 Minuten backen. Nicht vergessen 1 Tasse Wasser mit ins Rohr stellen.
Dinkelobstkuchen:
8 EL. Milch, 100 g Butter, 200 g Honig oder Birnendicksaft oder Sucanat, 3 Dotter, 1 EL Zitronensaft, 250 g Dinkelvollkornmehl, 1 TL Backpulver, ½ TL Naturvanille, 4 Eiklar, ¾ kg Marillen oder anderes Obst.
Weiche Butter mit Honig schaumig rühren, Dotter nach und nach dazugeben. Das Vollmehl mit Backpulver und Vanille gut vermischen und abwechselnd mit Milch und Zitronensaft unter die Butter Dotter Masse rühren. Den steifgeschlagenen Schnee unterziehen. Den Teig auf ein gefettetes und gestaubtes Backblech streichen. Mit den entkernten, halbierten Marillen belegen und im vorgeheizten Rohr bei 200 Grad ca. 30 Minuten backen mittlerer Schiene.
Dinkelsemmel:
500 g Dinkelmehl frisch gemahlen, 1 TL. Meersalz, Fenchel, Kümmel, Anis, 20 g Germ. Ca. 3/8 L Milch (oder je zur Hälfte Milch und Wasser), 40 g Butter, Ei zum Bestreichen.
Das Dinkelvollmehl in eine Schüssel geben, eine Vertiefung machen, den in Milch aufgelösten Germ hineingeben, mit Mehl einen dicklichen Brei (Dampferl) rühren und ca. 10 Minuten gehen lassen. Die übrigen Zutaten dazugeben, zu einem Teig kneten und ca. eine halbe Stunde gehen lassen. Nochmals durchkneten, eine Rolle formen, in kleine Teigstücke teilen und zu Semmel formen. Mit Ei bestreichen, mit Mohn, Sesam, Leinsamen oder gehackten Nüssen bestreuen, nochmals 10 Minuten gehen lassen und im vorgeheizten Rohr bei 220 Grad ca. 20 bis 25 Minuten backen.
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Seiten: 233
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