Amaranth – Amaranthus
Die Urnahrung der Indianer
Seit Jahrtausenden werden für den überwiegenden Teil der Menschheit Körner aus Gräsern und andere Pflanzen und die daraus gewonnenen Mehle für Brei und Brote als wichtige Grundnahrungsmittel verwendet. Zu Zeiten der Indianerherrschaft in Südamerika, besonders bei den Inkas, Azteken und Maya, kultivierte die Bevölkerung an die 70 Pflanzenarten, Knollengewächse, Getreidesorten, Hülsenfrüchte und Früchte. Neben dem Mais und der Kartoffel zählen Amaranth und Quinoa zu den Kulturpflanzen mit besonderer Wichtigkeit für die Sicherheit der Ernährung.
Amaranth zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Bei den Inkas und Azteken in Mittel- und Südamerika wurde die Pflanze verehrt und spielte bei verschiedenen Ritualen eine Rolle. Amaranth wurde besonders Alten oder Menschen in der Genesungszeit gegeben, weil er die Lebenssäfte wieder aufbauen kann. Auch bei den Indianern wurde Amaranth zur Ernährung genutzt und zu diesen Zwecken schon seit frühester Zeit angebaut. Archäologische Funde von Amaranth gehen auf das vierte vorchristliche Jahrtausend zurück und stammen aus Tehuacon Puebla in Mexiko. Die Indianer nannten Amaranth auch das heilige Getreide. Sie schrieben ihn, besonders für die Frauen, geheimnisvolle Kräfte zu. Aus 17 Provinzen erhielt der Azteken Herrscher Montezuma alljährlich rund 20.000 Tonnen dieses Getreide als Abgabe. Inka und Azteken waren überzeugt, Amaranth konnte das Leben verlängern, viele Krankheiten heilen, der Frau die nötige Kraft für ihre Kinder geben.
Nach der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 brachen die Spanier in das Land ein. Der spanische Eroberer Cortez erkannte die Lebensenergie von Amaranth und verbot den Anbau und den Handel mit dieser Pflanze, weil erhoffte, damit den Indianern die Lebenskraft nehmen zu können. Mit dem Ausrotten der Inkas und Azteken durch die europäischen Eroberer gerieten Amaranth fast in Vergessenheit. Durch Zufall entdeckte vor ein paar Jahren ein peruanischer Biologe verwilderte Amaranthpflanzen in abgelegenen Regionen des Tales von Cuzso.
Die dort lebenden Indios erzählten, dass ihre Vorfahren diese Pflanze als Lebenselixier betrachteten.
Die Weltraumfahrt eröffnete ein neues Zeitalter. Als der mexikanische Ingenieur Rodolfo Neri Vela im November 1985 mit der Raumfähre Atlantis in den Weltraum vorstieß, führte er auch Körner des uralten Amaranthgetreide mit. Außerdem hatte er die NASA für den siebentätigen Flug Amaranthprodukte zubereiten lassen, die die gesamte Besatzung testete. Die Produkte hatten nicht nur gut geschmeckt, sondern gaben auch den Astronauten Energie und Geist.
Heute wird Amaranth in Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile und andere Teilen der Welt, darunter auch in Österreich, angebaut.
Botanisch gesehen
zählt Amaranth zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Die meisten Getreidesorten gehören zur Familie der Gräser-Gramineoe. All diese Gewächsen ist gemeinsam, dass sie eine Vielzahl gehaltvolle Körner hervorbringen.
Der Amaranth ist eine einjährige, breitblättrige Pflanze. Er braucht zum Blühen lange Nächte und kurze Tage. Der Amaranth ist eine auffällige Pflanze, die eine Höhe von bis zu 3 Metern erreichen kann. Der beeindruckende Fruchtstand selbst wird bis zu 90 cm hoch. Geerntet werden die kleinen, goldfarbenen bis rosa Körnchen.
Amaranth ist kein Getreide. Er wird aber oft unter den Begriff „Pseudogetreide“ geführt, weil er in der Küche wie Reis oder Hirse verwendet wird.
Besondere Vorzüge und Inhaltsstoffe:
Amaranth hat wertvolle Inhaltsstoffen. Einige Nährstoffe übertreffen in ihren Gehalt neben der bei uns üblichen Getreidesorten. Die Wirkstoffe werden im Organismus notwendig gebraucht. Die besonderen Vorzüge sind:
Der Amaranth besitzt einen hohen Eiweiß- und Mineralstoffgehalt als unsere Getreide, wie zum Beispiel Weizen und Roggen. Außerdem ist im Fett der Körner ein hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren und essentiellen Aminosäuren enthalten. Auch ein hoher Anteil an Kalzium, Magnesium, Eisen, Ballaststoffe sind enthalten.
Wichtig ist die Tatsache, dass Amaranth kein Gluten enthalten und damit für die Diät für Menschen mit Getreideunverträglichkeit wie Zölliakie, geeignet sind. Besonders hervorzuheben ist der große Anteil an Proteinen.
Der Lysingehalt ist vergleichbar mit dem der Sojabohne. Beide Getreidesorten enthalten die wertvolle Linol- und Linolensäure. Weiters konnten in Amaranth wertvolle Phosphorlipide gefunden werden.
Die Inhaltsstoffe von Amaranth pro 100g & Vollkorn Weizen pro 100g
Nährwerte Amaranth Vollkorn Weizen
Brennwert 385 kcal 309 kcal
Fett 7 g 2,4 g
Kohlenhydrate 66 g 58,4 g
Eiweiß 14 g 11,4 g
Ballaststoffe 9 g 10 g
Die Vitamine im Amaranth
Vitamine Amaranth Vollkorn Weizen
Vitamin B3 4303 μg 5.200 μg
Vitamin C 4200 μg 0
Vitamin B5 1047 μg 1,200 μg
Vitamin B6 223 μg 470 μg
Vitamin B2 208 μg 170 μg
Vitamin E 100 μg 1.500 μg
Vitamin B1 80 μg 470 μg
Folsäure 49 μg 0
Vitamin B7 1.0 μg 8,3 μg
Die Mineralstoffe im Amaranth
Mineralstoff Amaranth Vollkorn Weizen
Phosphor 455 mg 345 μg
Kalium 366 mg 337 mg
Magnesium 266 mg 124 mg
Calcium 214 mg 32 mg
Schwefel 140 mg 125 mg
Chlorid 105 mg 0
Natrium 21 mg 3 mg
Eisen 9 mg 3 mg
Kalzium 214 mg 38 mg
Was kann Amaranth auf gesundheitlicher Basis:
Amaranth kann die Leistungsfähigkeit des Körpers erhöhen, außerdem bei Schlafstörungen helfen.
Die Inhaltsstoffen sind die wichtigsten Lieferanten für Lecithin. Knochenmark, Gehirn, Leber und Herz haben einen hohen Gehalt an Phosphatiden, die zugeführt werden. Bei den Kohlenhydraten nimmt einen Hauptteil die Stärke ein, in geringen Mengen Einfach- und Mehrfachzucker.
Die Verdaulichkeit von Amaranth ist erstaunlich hoch. Die enthaltenen hohen Ballaststoffe umfassen alle hochmolekularen Stoffe, die von Enzymen des menschlichen Verdauungsapparates nicht gespalten werden können. Die Ballaststoffe leisten einen wichtigen Beitrag zur Verdauung und tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels bei.
Der Anteil an Mineralstoff Kalzium ist besonders hoch, daher ist Amaranth für Frauen und Männer eine wertvolle Nahrungsergänzung zur Vorbeugung der Osteoporose.
Der Anteil an Magnesium liefert Energie für Herz und Nerven. Das enthaltene Eisen stärkt das Immunsystem und bringt Lebensenergie in unsere Zellen.
Studien in Südamerika und Washington haben ergeben, dass der regelmäßige Konsum von Amaranth wichtige gesundheitliche Vorteile bringt.
- Chronische Müdigkeit kann abgebaut werden. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass in Amaranth ein Vielfaches an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen von dem nachzuweisen ist, was andere Getreidesorten aufweisen.
- Rissige spröde Lippen, entzündete Mundwinkel können ausgeheilt werden.
- Gesichtsblässe verbessert sich.
- Es konnten deutlich Linderungen bei chronischen Kopfschmerzen und Migräne beobachtet werden.
- Nach mehrmonatigem Konsum von Amaranth konnten viele Betroffene wieder besser schlafen
- Die Verdauung normalisiert sich. Die Verstopfung kann behoben werden.
- Es kommt zu einer deutlichen Verbesserung der Konzentration und der geistigen Aktivität.
- Magenschleimhautentzündung, Magenübersäuerung, Magengeschwüre wurden positiv beeinflusst.
- Erschöpfungszustände konnten behoben werden.
- Sehr gestresste Frauen und Männer kamen wieder zu geistigen und körperlichen Kräften.
- Die Atemwege werden durch die Inhaltsstoffe von Amaranth gestärkt.
- In einer Studie von 200 Frauen wies Prof. Dr. Luis Sumar Kalinowsky nach: Das Wunderkorn der Inkas kann den Alterungsprozess verzögern, was bedeutet. Frauen, die sich mit diesem Korn ernähren, bleiben länger jung.
- Bei Frauen und Kindern wurde außerdem nachgewiesen, dass die hochwertigen Substanzen des Indianer Getreide eine nervenstärkende Wirkung haben.
In der Küche
Gemahlener Amaranth kann Brotmischungen, Kuchenteig, Riegeln, Müsli Mischungen beigemengt werden. Als Beilage zur Hauptmahlzeit werden die nicht gemahlenen Körner wie Reis oder Hirse gekocht. Gepuffter Amaranth den man auch Amaranth Pop nennt, findet man in Müslis und Riegeln. Außerdem wird er mit einem Anteil von 5% bis 20% in feinen Backwaren zugemischt. Amaranth Pop schmeckt außerdem sehr gut in Milch, Joghurt oder Topfen, mit und ohne Obst.
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